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„Wir begleiten Sie – würdevoll bis zuletzt“ Kampagne am internationalen Tag der Pflege

Das Ergebnis des Meinungsbildes war eindeutig: Die Menschen möchten in ihrem Zuhause sterben. Erst danach folgen mit Abstand Hospiz, Krankenhaus und Seniorenzentrum. Das haben zum Internationalen Tag der Pflege am 12. Mai Mitarbeitende aus dem Bereich der Senioren- und Krankenhilfe des Caritasverbandes Brilon, der Hospizinitiative Hallenberg-Winterberg, des Pflegedienstes Apo Care und des St.-Franziskus-Hospital an ihrem gemeinsamen Aktionsstand in der Winterberger Fußgängerzone erfahren. Durch farbige Bälle konnten die Passanten ihren Wunschort zum Sterben wählen. Sterben und Tod sind schwierige Themen, die im Rahmen der Kampagne „Wir für Sie – würdevoll bis zuletzt“ bewusst in die Öffentlichkeit getragen wurden. „Wir, dass sind diejenigen, die Schwerstkranke und Sterbende in vielfältigste Weise pflegen, begleiten, betreuen“, sagte Karen Mendelin, Fachbereichsleitung Senioren- und Krankenhilfe beim Caritasverband Brilon. Die Pflege-Profis führten viele lange wie kurze Gespräche zum Thema mit den Bürgern.

Altenpfleger, Krankenschwestern und ehrenamtlich Engagierte haben mit dem Aktionsstand eine Lobby für die Bedürfnisse und Wünsche von Sterbenden und ihren Angehörigen geschaffen. „Dafür fordern wir verlässliche sozialpolitische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen, um die Versorgungssicherheit der pflegebedürftigen Menschen insbesondere auf dem Land sicherzustellen“, betonte Karen Mendelin auch mit Blick auf die aktuelle Situation wie auf die zukünftige Entwicklung. Derzeit sterben die meisten Menschen in stationären Einrichtungen – vor allem im Krankenhaus. „Der Trend zeigt eine Sterbeortverlagerung: weiter weg von Zuhause und auch dem Krankenhaus hin zu Alten- und Pflegeheimen“, so Mendelin. Es gelte demnach, sowohl die ambulanten wie stationären Palliativangebote und Netzwerke finanziell viel besser auszustatten, um mehr Personal einzustellen und vorhandene Strukturen weiter und nachhaltiger ausbauen zu können. „Das fordern wir, um eine würdevolle Pflege bis zuletzt leisten zu können. Würdevoll – dazu es gehört auch, Zeit für die intensive psychosoziale Begleitung zu haben sowie für den Mehrbedarf an Behandlungspflege und für den höheren Koordinationsbedarf.“

 

Info: Die Pflege in Zahlen

Der liebste Ort zu leben, der Wunschort zu sterben: Nur jeder Vierte stirbt seinem Wunsch entsprechend dort, wo er immer gelebt hat – Zuhause.

Mehr Hilfe wird gebraucht: In 2013 waren in NRW laut Statistik 581.492 Menschen pflegebedürftig – jährlich werden es 10.000 Menschen mehr.

Der Trend: Das Alter steigt. Die Verweildauer sinkt.

Laut einer Studie verstarb von 2.800 Bewohnern die Hälfte innerhalb von 15 Monaten – ein Fünftel sogar in den ersten vier Wochen. Das Durchschnittsalter der Verstorbenen lag bei 86,7 Jahren.

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