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Begutachtung des Pflegedienstes durch den Medizinischen Dienst der Krankenkasse(MD

Wussten Sie schon etwas über das Procedere der Begutachtung des Pflegedienstes durch den Medizinischen Dienst der Krankenkasse(MDK)?

Dieses Mal  möchte ich Ihnen darüber berichten, wie so eine jährliche Prüfung im Pflegedienst abläuft und welche Konsequenzen diese für die Einrichtung hat.

Nicht nur Sie werden, wenn es z.B. um Eingruppierung in eine Pflegestufe geht, vom MDK aufgesucht, wir ambulanten Pflegedienste ebenfalls. Uns „ereilte“ es am 26.04.2012 und unser sonst recht entspanntes Team war fortan weniger entspannt! Denn, es wird praktisch der gesamte Pflegedienst umgekrempelt- im wahrsten Sinne des Wortes. Unser Verwaltungsapparat, unser Qualitätsmanagement und ein prozentualer Anteil unserer Patienten(in deren Häuslichkeit mit persönlicher Einwilligung) werden überprüft. Wir sind zwar der Meinung, bei uns läuft alles rund, jedoch bei so einer Prüfungsankündigung können auch wir ins Grübeln kommen und es baut sich zwangsläufig etwas Druck auf, denn alles wird benotet und einsehbar für jeden Interessierten im Internet unter „Pflegelotse.de“ veröffentlicht. Wie ich Ihnen schon in meinem Artikel zu dem Thema „Dokumentationswahnsinn“ mitteilte, wird überwiegend die Dokumentation benotet, natürlich werden auch die Patienten in Augenschein genommen und auf Pflegemängel begutachtet und letztlich auch die Leistungserbringung zensiert. Ich sage Ihnen, die Tücke liegt im Detail! Übrigens stehe ich nach wie vor zu meiner Meinung, dass die Dokumentation dringend abgespeckt werden müsste, dass Gegenteil wird prospektiv leider der Fall sein. Wir hätten diesem Prüfungstag recht zuversichtlich entgegensehen können, unsere letzte Note(momentan bis zur Veröffentlichung der vom 26.4 bestehend) lag bei 1,7, wir wussten jedoch alle nicht, was wird explicit jetzt überprüft? Die Nerven lagen bei allen Beteiligten (vom Pflegedienst, nicht vom MDK!) ziemlich blank.
Morgens um 9:00 Uhr an besagtem 26.04.2012 standen nun zwei nette Damen vom MDK freundlich lächelnd in der Tür (ernst gemeint!) und die Prüfung begann. Zuerst wurde die Verwaltung und das Qualitätsmanagement überprüft, wir mussten auf Bitte der Gutachterinnen diverse Dinge vor- und belegen (alles schriftlich dokumentiert). Für uns lief dieser Part super und auch bei mir kehrte langsam Entspannung ein. Wir erhielten ein positives Feedback, bekamen gute Optimierungstipps und sachlich fundierte Beratung, wenn da nicht im Hintergrund dieser Dokumentationswahnsinn mitschwingen würde, wäre es direkt alles logisch nachvollziehbar. Fairerweise muss ich anmerken, dass ich das System für “krank“ erachte, die Gutachterinnen haben es sich aber nicht ausgedacht, die machen nur ihre Arbeit,  in unserem Fall aber wirklich wohlgesonnen und charmant, ja richtig sympathisch. Im Anschluss wurden die zu besuchende Patienten ausgelost, um Einwilligung gebeten und aufgesucht. Auch dort lief es richtig gut, keine Pflegemängel und höchste Zufriedenheit der Pflegebedürftigen(für mich immer der wichtigste Punkt!) Denn was bedeutet  noch eine Topdokumentation, wenn vorort Pflegemängel und/oder Unzufriedenheit herrscht? Im letzten Schritt wurde unsere Dokumentation(mein liebstes Thema!!!) auf Herz und Niere von vorne bis hinten überprüft. Nun ja, mit kleinen Dokumentationsmängeln lief es schließlich in diesem Bereich auch gut. Zum Abschluss dieses Tages wurde dann von den Damen des MDK mit uns alles Geprüfte ausgewertet, Tipps erteilt und Verbesserungsvorschläge gemacht, wobei dieses nicht zwangsläufig negativ bewertet wird. Gegen 16:00 Uhr war alles gelaufen, die freundlichen Damen gen Heimat gereist und bei uns konnte man Steine purzeln hören!

Übrigens, unsere neue Benotung kam vorgestern, wir haben uns erneut verbessert und liegen jetzt bei 1,3( demnächst einsehbar im Pflegelotsen-s.oben). Mir persönlich egal, ob Note 1 oder 2, Hautsache das Endprodukt am Patienten stimmt. Übrigens, die meisten Pflegedienste liegen im akzeptablen Notenbereich  und liefern ordentliche Arbeit ab. Nicht nur Apocare – wir aber auch!!!
Fazit: Bei der nächsten Prüfung 2013 bin ich tiefenentspannt, schlafe die Nacht vor der Prüfung selig, frühstücke vernünftig und rauche etliche Zigaretten weniger, denn, sie beißen nicht – mein Wort drauf!

Ein Leben ohne Freude ist wie eine weite Reise ohne Gasthaus.
Demokrit

In diesem Sinne, danke für Ihre Aufmerksamkeit!

Herzlichst
Petra Meyer, Pflegedienstleitung

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